iSabbatical – Abseits der gewohnten Pfade
Hast du jemals darüber nachgedacht, eine Auszeit zu nehmen und ein Leben abseits der gewohnten Pfade durch ein Sabbatical zu erkunden? Genau dieser Gedanke beschäftigt mich schon seit einiger Zeit. Doch für mich geht es nicht nur darum, dem Alltag zu entfliehen. Vielmehr möchte ich meinen Horizont erweitern und neue Perspektiven entdecken.
Ich liebe meine Arbeit – es bereitet mir Freude, Menschen durch systemische Beratung, Coaching oder Supervision zu begleiten und ihnen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen. Doch jetzt ist es an der Zeit, mir selbst eine Erweiterung der Perspektiven zu gönnen.
Die Kunst des Innehaltens
Wusstest du, dass das Konzept eines Sabbaticals keine moderne Erfindung ist? Bereits in der Tora wird das hebräische Wort „sabat“ als „inne halten“ beschrieben. Nach einer Phase des Säens und Erntens soll das Land ruhen, um sich zu regenerieren. Diese Ruhezeit möchte ich mir ebenfalls gönnen, um Raum für meine persönlichen Belange zu schaffen.
Zeit ist ein kostbares Gut, das jedem von uns gleich verteilt ist. Wie wir diese Zeit nutzen, liegt ganz bei uns. Für mich bedeutet ein Sabbatical, mir Muße zu gönnen und meine eigenen Bedürfnisse intensiver zu leben. Ich möchte neue Erfahrungen sammeln und meinen Blickwinkel verändern, indem ich meine Komfortzone verlasse.
Es ist auch an der Zeit, verschiedene Themen in meinem Leben intensiver zu überdenken und zu ordnen. Ich möchte bei mir selbst ankommen, neue Facetten entdecken und unentdeckte Optionen wahrnehmen.
Ohne Wagnis kein Fortschritt
Natürlich erfordert es Mut, unbekanntes Terrain zu betreten. Doch ohne Risiko gibt es keine Weiterentwicklung. Wir alle kennen die innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach Sicherheit und dem Drang zur Autonomie. Doch manchmal stehen uns unsere Gewohnheiten im Weg, wenn es darum geht, unser eigenes Potenzial zu entfalten.
Zweifel sind normal, aber es ist wertvoll, von der Zukunft her zu denken und die positiven Überraschungen zu sehen, die eine Auszeit mit sich bringen kann!
Sabbatical – Wenn nicht jetzt, wann dann?
Bei der Umsetzung meiner Wünsche setze ich auf Selfleadership. Ich achte mehr auf meine Gedanken und Gefühle, um eine gute Selbstregulation zu erreichen. Die Reflexion meiner Lebenserfahrungen und die Unterstützung meiner Wegbegleiter sind dabei von unschätzbarem Wert. Das Leben ist ein ständiger Prozess der Veränderung und Entwicklung. Ich freue mich darauf, meine Herzenswünsche jetzt zu leben, solange ich mich körperlich und geistig fit fühle.
Das Leben ist schlichtweg zu kurz für „irgendwann“. Und nun bin ich mal weg – bis Anfang November 🙂
Storytelling – Ich habe nur dieses eine Leben
„Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich nun weniger Zeit habe zu leben, als ich bisher gelebt habe. Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: Die ersten isst es mit Vergnügen. Aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig waren, begann es, sie wirklich zu genießen.
Da ist keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden in dem Wissen, dass nichts erreicht wird. Es ist keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind. Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeit zu kämpfen.
Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren, denn ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten. Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen. Meine Zeit ist zu kurz, um Überschriften zu diskutieren.
Das Wesentliche ist mir wichtig, denn meine Seele ist in Eile – ohne viele Süßigkeiten in der Packung. Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind, Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden, die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. Menschen, die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.
Es ist das, was das Leben lebenswert macht. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren, Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.
Ja, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann. Es gilt, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden. Und ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe.
Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen. Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.“ (nach Mario de Andrade)